Jede und jeder kann sich für die Bienengesundheit einsetzen. Im Garten, auf dem Balkon oder auch nur auf dem Fensterbrett – die Möglichkeiten, Bienen und weitere Bestäuber zu fördern, bestehen. Da gibt es keine Ausreden.
Bienen unter Druck
Gerade in städtischen Gebieten haben es die Bienen oftmals schwer. Beton-Einöden, Steingärten oder pingelig kurz geschnittene Vorgarten-Rasenflächen verunmöglichen den fleissigen Insekten die Nahrungssuche. Dazu kommen Pestizide, welche nicht nur in der Landwirtschaft, sondern teilweise auch von Hobbygärtnern in oftmals völlig überhöhten Konzentrationen und während der Flugzeit verwendet werden.
Bienenweiden sind die Lösung
Nahrhaften Boden – man spricht dabei von Bienenweiden – finden die Honigbienen und weitere bestäubende Insekten wie Schmetterlinge, Wildbienen oder Hummeln bei einem vielfältigen Blütenangebot, im Unterholz und auf nicht geschnittenen Grünflächen. Konkret gehören Kirsch- und Apfelbäume, die Kastanie, die Linde oder der Feldahorn zu den besten Futterplätzen für unsere Bestäuber. Mischkulturen wirken sich zudem positiv auf deren Immunsystem aus, da die Aminosäuren-Zusammensetzung unterschiedlicher Blüten variiert und somit ein reichhaltiges und diverses Pollenangebot entsteht.
Bienenfreundliche Beete und Gemüsegärten
Im etwas kleineren Rahmen bei Gartenbeeten gehören unter anderem Schneeglöckchen, Krokus, Maiglöckchen, Vergissmeinnicht und Zwiebelblumen zu den bienenfreundlichen Gewächsen. Auch Chili, Paprika und Cherrytomaten helfen den Bienen und profitieren gleichzeitig von der Bienenbestäubung. Beim Anpflanzen gilt: im Optimalfall wählt man eine Kombination, dass stets eine Sorte am blühen ist und die Bestäuber somit kontinuierlich eine Nahrungsquelle für Pollen und Nektar finden. Wir haben eine Tabelle zusammengestellt, welche die verschiedenen Blühzeiten auflistet.
Bei den Balkonpflanzen lohnt es sich, einen blühenden Kräutergarten auf dem Balkon zu pflegen. Thymian, Lavendel, Minze, Basilikum, Schnittlauch, Salbei, Zitronenmelisse und Bärlauch lassen sich bestens mit einer schön anzuschauenden Wildblumenmischung kombinieren, welche es im Fachhandel gibt. Dort sind bestäuberfreundliche Produkte übrigens oftmals mit einem Bienensymbol gekennzeichnet. Bei Unklarheiten kann das Verkaufspersonal sicherlich weiterhelfen.
Unser Kaufverhalten spielt eine Rolle
Neben dem direkten Umsetzen dieser Tipps in und um die eigenen vier Wände können wir auch mit unserem Kaufverhalten etwas zum Fortbestehen der Bienenkultur beitragen. Indem wir unseren Honig direkt beim lokalen Imker kaufen, zeigen wir unsere Wertschätzung für die wichtige Arbeit der Imker und profitieren gleichzeitig, da wir durch die Pollen-Sensibilisierung dem Heuschnupfen im Frühling vorbeugen. Achten Sie beim Kauf von Lebensmitteln auf eine nachhaltige Produktion möglichst ohne oder mit reduziertem Pestizideinsatz. So können wir mit unserem direkten wie auch mit unserem indirekten Verhalten die Welt zu einem schöneren Ort für die Bienen machen – ein erstrebenswertes Ziel!