Eine Welt ohne Bienen ist unvorstellbar. Um die Wichtigkeit der Bienen zu demonstrieren, hat die Supermarktkette Penny einen ihrer Läden in Hannover leergeräumt. 1600 von der Bienenbestäubung abhängige Produkte, was über 60% des Gesamtsortiments entspricht, waren für einen Tag nicht verfügbar.
20. Mai: UNO Weltbienentag
Die Aktion wurde im Vorfeld des Weltbienentags der Vereinten Nationen umgesetzt. Mittragende sind der Deutsche Umweltminister Olaf Lies, Leif Miller vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) und die Supermarktkette.
«Ich war schockiert als ich die Auflistung sah. Man macht sich überhaupt keine Vorstellung davon, wie viele Produkte ohne die Bestäubungsleistung der Insekten wegfallen würden. Wir müssen gemeinsam alle Anstrengungen unternehmen, um das Insektensterben zu stoppen.», sagt Stefan Magel von Penny. «Wir wollen unseren Kunden aber auch zeigen, wie vergleichsweise einfach sie sich für die Bienen engagieren können. Zum Beispiel mit Blumenwiesen oder Insektenhotels auf dem Balkon oder im Garten.»
Vielfalt ist gefährdet
Die 60% der Produkte, welche Penny aus den Regalen entfernt hat, machen kalorienmässig rund einen Drittel unserer Nahrung aus. Eine Hungersnot wäre kaum zu erwarten. Viel drastischer wäre aber der Rückgang der Vielfalt des Nahrungsangebotes. Unsere Ernährung würde noch einseitiger und unausgewogener werden und Mangelerscheinungen würden auftreten.
Der wichtigste Grund für das Bienensterben ist die Varroamilbe. Der 1.6mm grosse Parasit nistet sich auf den adulten Bienen und in der Bienenbrut ein und tötet ohne Behandlung ein Bienenvolk in 3-4 Jahren. Daneben gehören Faktoren wie Monokulturen und Insektizide in der Landwirtschaft sowie ein reduziertes Blütenangebot (Stichwort Trachtlücke) zu den Verursachern des Rückgangs der Insekten.
Es braucht ein Umdenken in der Landwirtschaft
«Es ist paradox, dass vor allem die Landwirtschaft in hohem Masse von Insekten abhängig ist, beispielsweise für die Bestäubung der Kulturpflanzen oder für die biologische Schädlingsbekämpfung – und zugleich als einer der Haupttreiber ihres Verlustes gilt», erklärt Leif Miller. «Wenn also zukünftig die Bestäuber geschützt werden sollen, ist ein Umdenken in der Landwirtschaft unausweichlich.» Ende April 2018 wurde von der Europäischen Union ein wichtiger politischer Grundstein gelegt. Drei bienenvergiftende Neonikotinoide wurden für die Aussenanwendung verboten.
Gegen das Bienensterben aktiv werden
Vatorex setzt sich gegen das Bienensterben ein durch die Förderung einer naturnahen Imkerei und der Steigerung der Bienenvitalität. In einer Crowdfunding Kampagne mobilisierte das Startup die Bevölkerung, sich für die Bienen einzusetzen. So kamen bereits über 90’000 CHF zusammen, wovon die Imker direkt von gratis Vatorex-Systemen zur natürlichen Varroabekämpfung profitieren. Die Kampagne läuft noch bis zum 26. Mai, unterstützen kann man sie auf wemakeit.