Ergebnisse der Feldversuche 2017

Kurzübersicht

Im 2017 wurde die Wirkungsweise des Vatorex-Systems mit insgesamt 64 Völkern untersucht. Die wichtigsten Punkte finden Sie hier kurz zusammengefasst und ausführlich im Artikel. Ebenfalls finden Sie im Bericht den Ausblick auf die Feldversuche 2018.

  • 95% Varroa-Nachkommen abgetötet pro Behandlung

  • Signifikante 50% Varroa-Reduktion im Volk

  • 31% verbesserte Volksentwicklung

  • 1kg mehr Honig pro Volk

  • 33% ungefährdete Völker im September

Wissenschaftliche Ergebnisse

Ergebnisse Milbenauszählungen

Um die Wirkungsweise einer einzelnen Wärmebehandlung abschätzen zu können, wurden beheizbare Brutwaben am Ende der Bienensaison (August bis Oktober) in stark varroabefallene Bienenvölker gegeben. Sobald die Waben verdeckelte Brut hatten, wurden sie einmalig für drei Stunden behandelt. Anschliessend wurden in einem Zeitrahmen von 24 bis 72 Stunden nach der Behandlung einzelne Zellen geöffnet und die darin lebenden Larven und Varroa analysiert.

Während bei der Bienenbrut keine unübliche Schäden (2 – 3.6% tote Larven) auftraten, wurden 95% der Varroa-Nachkommen abgetötet. Dies zeigte sich vor allem bei den Männchen, welche bei unbehandelten Kontrollwaben jeweils aus den Zellen krochen, nach einer Wärmebehandlung jedoch regungslos am Zellboden zu finden waren.

Ergebnisse der Felddaten

Im Feldversuch 2017 wurde die Wirkungsweise des Vatorex-Systems auf die Varroaentwicklung im Volk geprüft. Insgesamt wurden 64 Völker an 5 Standorten untersucht, an jedem Standort wurde die Hälfte der Völker mit dem Vatorex-System ausgestattet und die andere Hälfte als Kontrollvölker belassen. Der Milbenbefall der Völker wurde in der Periode von Mai bis August alle vier Wochen mit der Puderzucker-Methode gemessen. Nach zwei Monaten Behandlung mit dem Vatorex-System (im Juli) konnte eine signifikante Reduktion des Milbenbefalls um 47% verzeichnet werden (P = 0.002), nach drei Monaten (im August) eine Reduktion um 48% (P = 0.009) (Abbildung 1). Zusätzlich wurde die Stärke der Völker vor dem Behandlungsbeginn und Ende Juli gemessen. Die mit dem Vatorex-System ausgestatteten Völker zeigten im Vergleich zu den Kontrollvölkern eine signifikant verbesserte Volksentwicklung (P = 0.016) (Abbildung 2). Dadurch konnte den Vatorex-Völkern im Schnitt 16% mehr Frühlingshonig entnommen werden (P = 0.67) (Abbildung 3). Diese Ergebnisse zeigen eine deutlich verbesserte Gesundheit der Bienenvölker im Zeitraum vor der Varroa-Sommerbehandlung.

Abbildung 1: Entwicklung des Varroabefalls zwischen Mai und August in Bienenvölkern mit dem Vatorex-System und in unbehandelten Kontrollvölkern. Nach 9 bis 12 Wochen Behandlung mit dem Vatorex-System hatten behandelten Völker einen reduzierten Varroabefall um rund 50%.
Abbildung 1: Entwicklung des Varroabefalls zwischen Mai und August in Bienenvölkern mit dem Vatorex-System und in unbehandelten Kontrollvölkern. Nach 9 bis 12 Wochen Behandlung mit dem Vatorex-System hatten behandelten Völker einen reduzierten Varroabefall um rund 50%.
Abbildung 2: A) Volksentwicklung in Völkern mit dem Vatorex-System und in Kontrollvölkern in Abhängigkeit der Anfangsstärke. Die Vatorex-behandelten Völker entwickelten sich bis Ende Juli deutlich besser als die unbehandelten Kontrollvölker. B) Honigernte in Völkern mit dem Vatorex-System und in Kontrollvölkern.
Abbildung 2: A) Volksentwicklung in Völkern mit dem Vatorex-System und in Kontrollvölkern in Abhängigkeit der Anfangsstärke. Die Vatorex-behandelten Völker entwickelten sich bis Ende Juli deutlich besser als die unbehandelten Kontrollvölker. B) Honigernte in Völkern mit dem Vatorex-System und in Kontrollvölkern.

Die Hälfte der Kontrollvölker wurde Ende August einmalig mit Ameisensäure (60% ad. us. vet.) behandelt. Für den Zeitraum von Ende Juli bis Ende September wurde der Milbenbefall aller Völker entsprechend den Richtlinien1 des Schweizer Bienengesundheitsdienstes apiservice in ungefährdet und Behandlung notwendig eingeteilt. Das Vatorex-System vermochte bis Ende September einen Drittel der Völker im ungefährdeten Bereich zu halten – bei diesen Völkern ist die Ameisensäurebehandlung nicht mehr notwendig. Bei den restlichen Völkern konnte die Vermehrung der Milben zwar verlangsamt werden, allerdings reichte die Reduktion noch nicht aus, um auf eine weitere Behandlung verzichten zu können (Tabelle 1, Abbildung 3). Somit obliegt es nach wie vor der Verantwortung des Imkers seine Völker auf den Milbenbefall zu kontrollieren und gegebenenfalls zu behandeln. Der mit dem Vatorex-System um knapp 50% reduzierte Varroabefall erlaubt eine drastische Verminderung des Säureeinsatzes und verbessert die Gesundheit und Volksentwicklung der Bienenvölker.

Tabelle 1:: Milbenbefall der Vatorex-behandelten Völker im Vergleich mit unbehandelten Kontrollvölkern. Die Einteilung in ungefährdet und Behandlung notwendig erfolgte gemäss den Richtlinien des Bienengesundheitsdienstes apiservice. Ende September wurden zudem noch die mit Ameisensäure (AS) behandelten Kontrollvölker aufgenommen.
Tabelle 1:: Milbenbefall der Vatorex-behandelten Völker im Vergleich mit unbehandelten Kontrollvölkern. Die Einteilung in ungefährdet und Behandlung notwendig erfolgte gemäss den Richtlinien des Bienengesundheitsdienstes apiservice. Ende September wurden zudem noch die mit Ameisensäure (AS) behandelten Kontrollvölker aufgenommen.
Abbildung 3: Anteil der Bienenvölker, welche entsprechend den Richtlinien des Bienengesundheitsdienstes als ungefährdet eingestuft werden können zwischen Ende Juli und Ende September. Ein Drittel der Vatorex-behandelten Völker zeigte bis zum Herbst einen ungefährlich tiefen Varroabefall, in den unbehandelten Kontrollvölkern hingegen überschritten alle Völker diesen Schwellwert.
Abbildung 3: Anteil der Bienenvölker, welche entsprechend den Richtlinien des Bienengesundheitsdienstes als ungefährdet eingestuft werden können zwischen Ende Juli und Ende September. Ein Drittel der Vatorex-behandelten Völker zeigte bis zum Herbst einen ungefährlich tiefen Varroabefall, in den unbehandelten Kontrollvölkern hingegen überschritten alle Völker diesen Schwellwert.

Ausblick 2018

Präzise Behandlung

Da sich im neuen Vatorex-System auf jeder Wabe eine Regelung befindet, kann die Temperatur viel genauer kontrolliert werden. Widerstandsschwankungen in der Zuleitung oder Kontaktprobleme, wovon die 2. Generation teilweise betroffen war, gehören nun der Vergangenheit an. Ein weiterer grosser Vorteil ist das Temperatur-Memory des Heizdrahtes, welches durch eine eindeutige ID des Wabenmoduls neu vorhanden ist. Dadurch werden auch nur partiell bebrütete Waben korrekt behandelt.

Verbesserte Imkerpraxis

Die Generation 3 ist komplett kabelfrei im Bienenvolk. Eine Heizwabe unterscheidet sich nicht mehr von einer normalen Brutwabe, der Strom wird über die Rähmchenschienen und Edelstahlverbindungen auf dem Wabenrahmen zum Wabenmodul gebracht. Darüber hinaus arbeitet das System absolut selbständig und vollautomatisch, ohne jegliches imkerliches Zutun.

Status Updates über App

Der aktuelle Behandlungsstatus ist über eine mobile App einsehbar. Dies vereinfacht die Kontrolle und die Arbeit beim Volk. Weitere wichtige Merkmale der Völker (z.B. Honigertrag, Volkstärke, Erinnerungen) können ebenfalls erfasst werden und stehen jederzeit zur Verfügung. Durch Statistiken und Auswertungen behält der Imker stets die volle Kontrolle über den Zustand der Bienenvölker.

Literatur

1https://www.bienen.ch/fileadmin/user_upload_relaunch/Dokumente/Bienengesundheit/Varroa/1.5.2_puderzuckermethode.pdf

Vatorex AG, Anina Knauer 24. Januar 2018
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