Bienenweide: Nahrung für die Trachtlücke

Während die Blütenpracht in den meisten Gebieten der Schweiz gegen Ende Mai allmählich wieder abnimmt, erreicht die Volksstärke der Honigbiene erst im Juni ihr Maximum. Dadurch entsteht in den Sommermonaten eine sogenannte Trachtlücke, in der das Nahrungsangebot für die Honigbienen knapp wird. Sie können ihre Bienenvölker allerdings mit der Anpflanzung spätblühender Bienenweiden unterstützen. Für alle imkerlichen Hobbygärtner und jene, die es noch werden wollen, haben wir eine Pflanzempfehlung zusammengestellt.

Trachtlücke

Viele Gebiete Zentraleuropas sind stark strukturiert und landwirtschaftlich geprägt. Durch die grossflächigen Monokulturen der modernen Landwirtschaft entsteht jedoch ein einseitiges Nahrungsangebot. Die meisten Massentrachten wie Raps und Obst blühen zudem im Frühling wodurch in den Sommermonaten das Nahrungsangebot zurückgeht; es bildet sich eine sogenannte Trachtlücke. In der gleichen Zeitspanne erreichen die Bienenvölker die maximale Volksstärke, wodurch der Nahrungsmangel noch verstärkt wird. Deswegen ist es einerseits wichtig bei der Frühlingshonigernte ausreichend Honig in den Völkern zu belassen, andererseits können die Bienen mit dem Anpflanzen von spätblühenden Nahrungspflanzen unterstützt werden.

Bienen suchen Blüten auf um Nektar oder Pollen zu sammeln, wobei das Nahrungsangebot je nach Pflanzenart stark variieren kann. Während manche Pflanzen vor allem viel Nektar produzieren, sind andere wichtig für die Pollenversorgung der Bienen. Für die Bienengesundheit und -vitalität ist jedoch nicht nur ein grosses Nahrungsangebot wichtig, sondern auch die Diversität der Nahrungspflanzen. Naturnahe Lebensräume mit hoher Biodiversität sind deshalb von besonderem Wert für eine ausgewogene Ernährung der Bienen. Zudem spiegeln sich die Nahrungspflanzen der Bienen auch im Aroma und der Konsistenz des Honigs wieder. Ein diverser und blütenreicher Lebensraum ist somit auch zentral für die Produktion von qualitativ hochwertigem Honig.

Bienenweide

Durch das Anpflanzen spätblühender Nahrungspflanzen können Sie ihre Bienenvölker während der Trachtlücke unterstützen. Bienenweiden bieten zudem meist auch für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Nützlinge reichhaltige Nahrung und leisten somit einen wichtigen Beitrag an die Biodiversität

Im Fachhandel werden diverse Saatmischungen für bienenfreundliche Wiesen angeboten (z.B. Bienenweide Mellifera von Sativa oder die Bestäuber-Saatmischungen von UFA). Zudem gibt es auch diverse spätblühende Bäume, Büsche und Stauden mit hohem Nährwert für die Bienen. Mit diesen kann der Garten ganz individuell zur Bienenweide umgestaltet werden. Für all jene, die nicht nur gerne Imkern, sondern auch Gärtnern, haben wir Pflanzenempfehlungen für den Garten zusammengestellt.

Bäume und Sträucher


Abbildung 1: Bäume und Sträucher. Von oben links nach unten rechts: Esskastanie; Sommerlinde; Faulbaum; Bienenbaum; Japanischer Schnurbaum; Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch; Säckelblume; Schneebeere
Abbildung 1: Bäume und Sträucher. Von oben links nach unten rechts: Esskastanie; Sommerlinde; Faulbaum; Bienenbaum; Japanischer Schnurbaum; Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch; Säckelblume; Schneebeere

Perennial plants

 
Perennial plants; from top-left to bottom-right: European Michaelmas-daisy, Spiked speedwell, Purple loosestrife, Meadow clary, Holy Rope, New York aster, Common rue, Lavender
Perennial plants; from top-left to bottom-right: European Michaelmas-daisy, Spiked speedwell, Purple loosestrife, Meadow clary, Holy Rope, New York aster, Common rue, Lavender

Ein- und zweijährige Stauden

 
Abbildung 3: Ein- und zweijährige Stauden. Von oben links nach unten rechts: Weisser Honigklee; Wilde Malve; Weidenröschen; Gelbe Reseda; Grossblütige Königskerze; Büschelschön; Sonnenblume; Kugeldistel; Boretsch; Spinnenblume
Abbildung 3: Ein- und zweijährige Stauden. Von oben links nach unten rechts: Weisser Honigklee; Wilde Malve; Weidenröschen; Gelbe Reseda; Grossblütige Königskerze; Büschelschön; Sonnenblume; Kugeldistel; Boretsch; Spinnenblume
Vatorex AG, Felix Poelsma 25 September, 2019
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